Xxv. §. 14. Blick in die Hcidenwelt.
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rohen Veröffentlichungen eigner oder fremder Sündenwege, oder seliger
aber noch nicht vollendeter Gnadenführungen unseren deutschen Herzen
eine unerquickliche, fast abstoßende Erscheinung.
In Summa, es wehet und wirkt auch noch in Nordamerika der
Geist Gottes, und wird vielleicht noch Großes dort vollbringen, aber
die äußeren Formen, in denen er stch dort kund giebt, bleiben uns
Deutschen fremd und keineswegs wünschenswerth. Die socialen aber
und die politischen Zustände, die schon ganz nahe an das Abthun aller
Obrigkeit anstreifen, nicht minder die kirchliche Zerrissenheit und theo-
logische Ausmagerung bringen uns keineswegs große Hoffnungen für
eine zukünftige herrliche Entwicklung, sondern vielmehr das traurige Bilv
eines bodenlosen Durcheinanders. Noch wird Amerika, der große Ab-
zugscanal alles europäischen Ueberschusses und Ausschusses, aber auch
der Zufluchtsort vieler durch europäische Schuld ausgetriebenen theuren
Seelen, von dem Sauerteig des Evangeliums zusammengehalten und
durchsäuert. Aber vielleicht ist die Zeit nicht mehr fern, daß die wüste,
ungeheure Mehlmasse wild auseinanderfahren und unendlichen Staub
und Schrecken rings um sich her verbreiten wird.
§. 14. Blick in die Heidenwelt.
In Asien, auf den Hohen Armeniens, am Enfrat, am Jordan,
am Nil hat die Geschichte des Menschengeschlechts ihren Ursprung ge-
nommen, vom Hindukusch sind die Vorväter unseres Geschlechts herabge-
stiegen, in Vorder-Asien, Griechenland, Italien erzieht bis zu den Zei-
ten Christi hin der höchste Herr und Weltenlenker die Heidenwelt bis
zu dem Punkte, da sie fähig ist, die Boten des alten Gottesvolks und
die ewige Heilsbotschaft zu empfangen. Von Rom aus wird der
ganze Westen Europa's, wird auch unser Vaterland und der gestimmte
Norden für das Christenthum gewonnen, und alsbald wird das christ-
liche Europa der alleinige Boden der Geschichte und aller menschlichen
Entwicklung. In das schaurige Halbdunkel des Islam sinken alle
die Länder zurück, welche die Wiege der altgeschichtlichen Völker wa-
ren, und ringsum sie her breitet sich die schwarze grause Nacht des
finstersten Heidenthums aus. Sollten aber alle Völker des Mittlern
und östlichen Asiens, Afrika's, Amerika'ö und Australiens ohne Ahnung
des ewigen Lichtes bleiben, welches in die Welt gekommen ist, um
alle Völker zu erleuchten und selig zu machen an aller Welt Enden?
Es sollte keineswegs also sein. Aber der Herr allein weiß Zeit und
Stunde für jegliches Volk und jeglichen Theil der Erde. Jahrhun-
derte hat Europa in Finsterniß gelegen, während das Licht seines Wor-
tes in Asien sich vom Jordanlande aus bis weit über den Eufrat und
über den Nil verbreitete. Wiederum sind anderthalb Jahrtausende
verflossen, ehe dem christlichen Europa die entlegneren Heidenländer
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Extrahierte Personennamen: Jordan
Extrahierte Ortsnamen: Nordamerika Gottes Amerika Asien Armeniens Griechenland Italien Christi Europa's Europa Asiens Europa Asien Europa
Iv. §. 4. Cananiter inmitten Jsrael's.
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der sie zur Ruhe bringt, ist das Vorspiel des rechten und wahren
Frievebringers Jesus. Auch der Name ist gleichlautend. Muß doch
auch das neutestamentliche Volk Gottes erst unter dem Zuchtmeister
Dioses gestanden, erst unter Furcht und Zittern die Gebote des Herrn
am Sinai gehört haben, erst tausendfach in der Wüste geprüft, geläutert
und gereinigt sein, ehe der rechte Josua es zur Ruhe bringen kann.
Ueberhaupt ist die Geschichte Israel ein vollständiger Abriß der zukünftigen,
nun auch schon zum größten Theil verlaufenen Geschichte der Kirche Christi.
Ja sie ist auch ein Spiegel für den Kreislauf jedes einzelnen Christen-
lebens; insonderheit der bisher besprochene Abschnitt der heiligen Ge-
schichte. Von der Taufe tm rothen Meere an, bis zur bewußten Bund-
schließung mit dem Herrn am Sinai, begleitet von dein mitfolgenden
Fels, welcher Christus ist, gespeist mit Himmelsbrod und getränkt mit
Lebenswasser, durch tausend Kämpfe und Gefahren hindurchgerettet,
schwer gezüchtiget für die wiederholten Ausbrüche der Sünde, neugebo-
ren in der Wüste, da das alte Geschlecht ausstarb und das neue her-
anwuchs, so kamen sie endlich, so kommt der müde Christenpilger nach
mühevoller Irrfahrt zu den Grenzen des heiligen Canaan, da sie ru-
hen sollten.
§. 4. Cananiter inmitten Jsrael's.
Wie sich wunderbar das Meer vor ihnen getheilt hatte beim
Auszug aus Aegypten, so theilte sich wunderbar der Strom vor
Israel beim Eingang in's Land Canaan. Derselbe Gott, der damals
ihnen eine Rettungslhür geöffnet vor ihren Feinden, öffnete ihnen jetzt
die verschlossene Eingangspforte in das Herz des verheißenen Lan-
des, stürzte die Mauern der Stadt Jericho, die als Schlüssel des
Gebirges Ephraim gelten konnte, und machte die Kinder Israel zu
Meistern dieser wichtigsten militärischen Position. Durch sie war die
feindliche Macht von vorn herein in zwei Hälften getrennt. Da ward
es ihnen leicht, erst nach Süden hin die fünf vereinigten Könige der
Amoriter im Thal Gibeon zu schlagen und steh das Gebirge Juda
zu unterwerfen; dann sich nach Norden kehrend auch die Macht des
gefürchteten Cananiterkönigs zu Hazor zu brechen und somit den
Norden wie den Süden des Landes sich zu öffnen. Aber man sieht
leicht, daß durch diese Feldzüge und Schlachten die Aufgabe des
Josua bei Weitem noch nicht gelöst war. Er sollte das ganze Ca-
naan, von der Meeresküste an bis an den Jordan, nicht bloß über-
wältigen, sondern auch einnehmen, die heidnischen Völker nicht bloß
schlagen und schwächen, sondern auch ausrotten. Bisher aber war
nur das Erste geschehen. Ausgerottet waren die Cananiter und
Amoriter noch keineswegs. Sie wohnten noch überall in ihren festen
Städten, besonders in den Niederungen des Landes. Die eigentliche
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Extrahierte Personennamen: Cananiter Frievebringers_Jesus Josua Christus Christenpilger Cananiter Jordan
Extrahierte Ortsnamen: Gottes Israel Christi Israel Jericho Israel Gibeon Juda